Das Blochziehen ist ein alter Faschingsbrauch im Alpenraum, der einem Fruchtbarkeitskult zu Grunde liegt. Namensgebend ist das „Bloch„, ein langer entrindeter und entästeter Baumstamm. Dieser steht für einen Pflug, der die Erde der Äcker für die Aussaat aufreißt und damit eine reiche Ernte beschwört. Ein Akt der besondere Fruchtbarkeit verheißen soll und den Frühlingsbeginn einläutet.
Daraus entwickelte sich der beliebte Faßnachtsbrauch in der Ost- und Weststeiermark. Dabei galt, wenn im Dorf das ganze Jahr über keine Frau geheiratet hatte, muss eine Braut aus dem Wald geholt werden, die einen Junggesellen aus dem Ort ehelicht.
Ursprünglich fand dieser Brauch auch nur in jenen Jahren statt, in denen es im Vorjahr keine Hochzeit gegeben hat. Dabei zogen die „sitzen gebliebenen“ Burschen und Mädchen den festlich geschmückten Baumstamm die sogenannte „Bloch- oder Waldbraut“ durch die Straßen des Dorfes. Auf dem Stamm der „Bräutigam“ in Frack und Zylinder.
Der Urteilsspruch für die BlochzieherInnen:
„Weil wir nicht getreten in das Ehejoch, darum müssen wir ziehen das schwere Bloch“
Heutzutage genügt oft der Wille, meist sind es Vereine die diesen Brauch veranstalten. Das Ziehen des schweren Blochs übernimmt dabei meist ein Traktor. In der Mitte des Stammes steckt ein bunt geschmücktes Fichtenbäumchen, der sogenannte Lebensbaum.
Begleitet wird der Blochzug mit traditionsreichen Figuren wie dem Waldteufel, den Gschalla- und Strohmandln. Gefolgt von einer Hochzeitskutsche mit Brautleuten und Wägen, die die Geistlichkeit und die Dorfgerichtsbarkeit chauffieren.
Auch im Ötztal in Tirol wird dieser beliebte Brauch ausgeübt. Besonders bekannt dabei das Blochziehen in Fiss, welches 2011 in das Nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO in Österreich aufgenommen wurde.
Video: Blochziehen in Bad Tatzmanndorf