Der Landwirtschaftskammer Präsident Titschenbacher ruft den Lebensmittelhandel auf, mit den heimischen Bauern wegen dem russischen Importstopp solidarisch zu sein und verstärkt heimisches Obst, Gemüse, Fleisch, Milchprodukte und Käse zu fairen Preisen für Produzenten und Konsumenten anzubieten.
Durch den russischen Importstopp sind die heimischen Obstbauern einerseits durch Stornierungen und Rücksendungen bestellter Lieferungen, andererseits durch den starken Angebotsdruck auf dem EU-Markt betroffen. Auf 500 Tonnen heimische Qualitätsäpfel hat Russland bereits verzichtet.
Titschenbacher’s Appell an die SteirerInnen nach Russlands Importstopp
Esst bewusst unser gutes und gesundes heimisches Obst und Gemüse, um unsere Bauern zu entlasten. Würde jede Steirerin und jeder Steirer täglich nur einen Apfel essen, könnte das große Problem der heimischen Obstproduzenten stark abgemildert werden
Franz Titschenbacher begrüßt die von der EU-Kommission in Aussicht gestellte finanzielle Hilfe bei kostenloser Abgabe, Ernteverzicht oder vorzeitiger Ernte von leicht verderblichen Obst- und Gemüsearten als wichtigen Entlastungsschritt für die Obstproduzenten.
Qualitative Lebensmittel für karitative Zwecke
Der steirische Landwirtschaftskammer Präsident plädiert dafür, die von Russland nicht mehr benötigten Lebensmittel Menschen zur Verfügung zu stellen, die diese wirklich brauchen wie beispielsweise für karitative Zwecke oder für Flüchtlinge in Krisenregionen.
Zur Lösung des Problems braucht es laut Titschenbacher mittel- und langfristig neue Zukunftsmärkte. Neue Absatzwege, insbesondere auf Drittmärkten, müssen durch eine forcierte Exportinitiative erschlossen werden. Damit die von der Importsperre betroffenen heimischen Exportunternehmen, die erstklassige Qualitätsprodukte für den Export bereitstellen, ihre Exportkraft beibehalten können, muss Brüssel beim Sonderagrarministerrat Anfang September konkrete Maßnahmen und Unterstützungen sowie weitere Entlastungsschritte für die betroffenen Bauern aus der sogenannten „Krisenreserve“ anbieten. Eine Sondersitzung der Agrarminister wird am 5. September stattfinden.
Links:
Österreich verliert fast die Hälfte der Lebensmittelexporte nach Russland