Wildkräuterwanderungen werden in der Steiermark und Österreich immer beliebter. Man braucht nur einen Spaziergang in’s Grüne zu unternehmen um Wildkräuter zu finden. Wiesen und Wälder schenken uns eine Vielzahl davon. Verglichen mit Kulturgemüse haben Wildkräuter ein Vielfaches an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Vergleicht man Feldsalat z. B. mit der Brennnessel, so hat die Brennnessel die 4-fache Menge an Eisen.
Die beste Möglichkeit Wildkräuter in der Natur zu sammeln, ist es mit Wildkräuter-Experten bei einer Wanderung unterwegs zu sein. Kräuterwanderungen werden in der Steiermark unter anderem von Andrea Lepenik (Kuchl G`schichten) gemeinsam mit der Kräuterexpertin Barbara Reisinger organisiert.
Wildkräuter sammeln – Worauf ist zu achten?
Die Natur beschenkt uns mit Wildkräutern und gesunden Heilkräutern, die wieder vermehrt in den steirischen Haushalten Einzug halten. Grundsätzlich sollte man beim Wildkräuter sammeln zunächst darauf achten, dass es sich um ungedüngte Wiesen handelt. Auf Wildkräuter von Hundewiesen oder von Wiesen neben stark befahrenen Straßen sollte man verzichten. Neben den Wiesen sind aber auch unsere steirischen Wälder voll mit köstlichen Wildkräutern.
Beim Sammeln der Kräuter sollte man Folgendes beachten:
- nur Kräuter nehmen, die man sicher erkennt – auch bei den Kräutern gibt es einige die der Gesundheit nicht zuträglich sind.
- ein achtsamer Umgang mit der Natur – nur so viele Kräuter sammeln wie man wirklich braucht und auch nur dann, wenn von dieser Pflanzenart genügend vorhanden sind.
Essbare Wildkräuter und Wildpflanzen
Wildkräuter sind genießbare, krautige Wildpflanzen und wachsen im Gegensatz zu den gezüchteten Kulturpflanzen frei auf Wiesen, Äckern, Flussauen, Wegrändern und Wäldern. Wer sie nicht kennt, bezeichnet sie auch allzuoft als „Unkraut“. Jedoch handelt es sich bei den Wildkräutern um gesunde und schmackhafte Wildpflanzen, die uns die Natur auch noch gratis zur Verfügung stellt. Unser Wildkräuter Lexikon beschreibt einzelne essbare Wildkräuter von A bis Z:
Brennnessel
Die Brennnessel, wer kennt sie nicht! – Unkraut, Wildkraut oder Heilkraut? Wegen ihrer etwas unangenehmen Brennhaare, weil sie so widerstandskräftig und ausdauernd immer wieder in Erscheinung tritt und kaum auszurotten ist, ist sie nicht sehr beliebt. Doch gerade das zeigt uns das wahre Wesen der Brennnessel. Als ausdauernde Pflanze liefert uns die Brennnessel fast ganzjährig unzählige Vitamine und Spurenelemente. Sie enthält besonders viel Eisen und fördert die Blutbildung. Sie wirkt entgiftend, blutreinigend, harntreibend und als Tee genossen gehört sie wohl zu jeder Frühjahrskur. Die frischen Blätter und Triebspitzen können zu köstlichen Aufstrichen oder in Salaten verarbeitet werden. Gekocht schmeckt die Brennessel hervorragend in Aufläufen, Suppen, Palatschinken, mit Spinat oder als Brennnessel-Lasagne. Die Brennnessel lässt sich leicht trocknen und steht uns in dieser Form auch im Winter zur Verfügung. Getrocknete Brennnesselsamen schmecken hervorragend am Butterbrot und können als heimisches Superfood hervorragende Dienste leisten.
Giersch
Der Giersch ist ähnlich beliebt oder verhasst wie die Brennnessel, denn auch Giersch ist in unzähligen Gärten als verachtetes, nicht zu eliminierendes Unkraut bekannt. Doch auch hier gilt: nicht bekämpfen, sondern essen und verarbeiten! Giersch ist ebenso wie die Brennnessel eine ausdauernde Pflanze, die wir fast das ganze Jahr ernten und nützen können. Der Geschmack erinnert an Petersilie. Wer es selbst erschmecken möchte, kocht am besten leckere Ricotta-Giersch-Tascherln mit selbst gemachtem Nudelteig. Neben dem hervorragenden Geschmack hat Giersch auch noch entgiftende Wirkung und schmerzstillende Eigenschaften bei Gicht. Junge Gierschblätter lassen sich hervorragend in Salate oder Aufstriche schneiden. Gekocht schmecken sie lecker in Omelettes, in Aufläufen, in Laibchen; aber auch getrocknet ist Giersch ein wertvolles Gewürz (zum Beispiel für Suppen).
Schafgarbe
Die Schafgarbe zählt wohl zu den bekanntesten Wildkräutern. Sie ist in fast jeder Wiese zu finden. Schon zeitig im Frühjahr kann man ihre kleinen zarten gefiederten Blättchen entdecken, die sich zu, bis zu 20 cm hohe, dichte Büschel entwickeln. Im Sommer entstehen dann bis zu 70 cm hohe Stängel mit weißen (und manchmal auch rosa) Blüten, die einen wunderbaren aromatisch-herben Duft verbreiten, sobald man an den Blättern und Blüten ein wenig reibt. Sie wirkt entzündungshemmend, entkrampfend, antiseptisch, blutreinigend und stärkend. Durch ihre entkrampfende Wirkung wird sie in der Frauenheilkunde sehr geschätzt, in der sie als Tee oder Bad ihre Anwendung findet. Durch ihre Bitter- und Gerbstoffe wird sie als magen- und darmstärkendes Mittel verabreicht, ein weiterer Anwendungsbereich ist zur Beschleunigung der Wundheilung.
Die junge Schafgarbe lässt sich hervorragend roh in Salaten oder Aufstrichen verwenden. Die älteren Schafgarbenblätter und -blüten lassen sich in gekochter Form genießen. Da sie allerdings sehr bitter schmecken, sollte man sie nur in kleinen Mengen verwenden und eher als Würzkraut sehen. Vor allem fettreiche Fleischgerichte, wie Gans oder Lamm, lassen sich wunderbar mit Schafgarbe würzen und machen die Gerichte durch die Bitterstoffe leichter verdaulich. Auf den Wiesen findet man sie vom Frühling bis in den Spätherbst, in getrockneter Form kann man sie das ganze Jahr über verwenden – z.B. als Tee, oder als getrocknetes Gewürz, oder vermengt mit Salz, als köstliches Kräutersalz.
Die Schafgarbe gilt auch als Orakelkraut, das die Intuition fördern soll und wird daher von Liebhabern der Orakeldeutung gerne zum Räuchern verwendet.
Rotklee
Der Rotklee ist sehr stark verbreitet. Er wächst fast auf jeder Wiese. Die Blüten sind leicht süßlich und die Blätter erinnern geschmacklich ein bisschen an Erbsen. Der Rotklee schmeckt hervorragend als Frühstückstee, hat eine blutreinigende Wirkung und unterstützt Frauen in den Wechseljahren.
Gemeinsames Wildkräutersammeln und -kochen
Damit man beim Kräutersammeln auch wirklich sicher ist, welche Kräuter zu ernten und wie die verschiedenen Wildkräuter anzuwenden sind, gibt es beim gemeinsamen Wildkräuter Sammeln und Kochen mit den Kuchl G`schichten die Möglichkeit, mit der Kräuterpädagogin verschiedene Wildkräuter direkt auf der Wiese kennenzulernen und selbst zu sammeln. Im Anschluss wird das Gesammelte gemeinsam verarbeitet, verkocht und verspeist.
Andrea Lepenik zu ihrem ersten Wiesenspaziergang mit der Kräuterexpertin Barbara Reisinger:
„Es war für mich richtig verblüffend. Ich hätte mir nie gedacht wie viele wohlschmeckende Wildkräuter dort wachsen. Kräuter, die wir, wenn wir sie nicht kennen, oder nichts über sie wissen, als Unkraut auszupfen anstatt sie zu nutzen.“
In Zusammenarbeit mit Gastautorin Andrea Lepenik
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wan finden die Wanderungen statt? würde gerne mit meiner Frau an einer teilnehmen
Ich möchte gerne an der Wildkräuter Wanderung teilnehmen!
Wann und wo ist der nächste Termin
Hallo bitte wann gibt es wieder wildkräterwanderung im Graz? lg
Silvia Rossi
Wann und wo gibt es eine Wildkräuterwanderung in Steiermark in der Nähe von Trofaiach?
Wann gibt es eine Wildkräuter Wanderung in der Nähe von Graz?