Der Steirische Ölkürbis (lat. Cucurbita pepo var. styriaca) ist durch seine schalenlosen Kerne eine besondere Varietät der Speisekürbisse.
Der Ölkürbis ist einjährig und einhäusig, das bedeutet dass beide Geschlechter auf einer Pflanze sind. Er breitet sich am Boden aus, ein Flachwurzler, und hat große gelbe trichterförmige Blüten, die auch gerne in der Küche Verwendung finden. Er gedeiht besonders auf sandig-lehmigen Böden, bei einem Klima aus Wärme & Feuchtigkeit.
Da die Pflanze sehr frostempfindlich ist, kann sie schon bei anhaltender kühler Sommerwitterung unter 10°C Schaden nehmen. Die Kürbisse wachsen relativ schnell, sie können allein über die Nacht um etliche Zentimeter zunehmen. Auch die Ranken können an einem Tag bis zu 15cm an Länge zulegen. Im Durchschnitt wiegt ein reifer Ölkürbis 8-10 Kilogramm. Als junger Kürbis ist er dunkelgrün, verfärbt sich dann aber immer mehr in Richtung gelb-orange.
Inhaltsverzeichnis
Besonderheit des steirischen Ölkürbis
Das Besondere an diesem Ölkürbis ist, dass die Schalen der Kerne nicht verholzt sind, die Kerne sind nur von einem dünnen Häutchen umgeben. Dadurch haben die Kerne ein weiche Konsistenz, die eine effiziente Pressung des einzigartigen Kürbiskernöls ermöglichen.
Diese Mutation der Kerne trat etwa um 1880 im Süden der Steiermark auf. Inzwischen wurde der Kürbiskern weitergezüchtet, so dass er heute ein dickbäuchiger, weichschaliger, dunkelgrüner Kern ist und die perfekte Voraussetzung für das qualitativ hohe Kürbiskernöl bietet.
Geschichtliches rund um den Ölkürbis
Anfang des 16. Jahrhunderts gelangten die ersten Kürbissamen, die ursprünglich aus dem Süden Mexikos stammen, von Amerika nach Europa. Die ersten Erscheinungsformen des Kürbis soll es aber bereits 10.000 v. Chr. gegeben haben. Anfangs wurde er als Zwischenpflanze in den Maisfeldern angebaut und als Viehfutter eingesetzt.
Der Mais wächst in die Höhe, während der Kürbis sich am Boden ausbreitet. Mittlerweile gibt es reine Felder mit Kürbisanbau.
Die Südsteiermark als Anbaugebiet
Die Südsteiermark bietet mit ihren sandigen, gut durchlüfteten Böden und dem feucht-warmen Klima, beeinflußt durch das Mittelmeer, jene Bedingungen, die der Ölkürbis verlangt, um prächtig zu gedeihen. Milde Herbsttemperaturen, relativ hohe Luftfeuchtigkeit und zahlreiche Sonnenstunden kennzeichnen das Klima in der Steiermark.
Wie gesund ist der Ölkürbis
Der Ölkürbis ist ein sehr leichtes Gemüse mit nur ca. 26kcal. pro 100 Gramm Kürbis. Er besteht aus fast 95% Wasser, zusätzlich hochwertiges Eiweiß, viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenlemente, wie Kalium, Calcium, Magnesium und Vitamin C und E. Er wirkt gut als harntreibendes Mittel.
Kochen mit Ölkürbis & Tipps
Der Ölkürbis wird im Sommer, solange er noch grün und zart ist, zu Gerichten verkocht. Das Fruchtfleisch selbst besitzt keinen allzu großen Eigengeschmack. Schmeckt aber gut gewürzt sehr gut. Es gibt eine Vielzahl von Zubereitungsmöglichkeiten, so wie als Beilage, als Hauptgericht oder als Salat ist er besonders leicht und bekömmlich. Ideal auch als Zusatz bei der Herstellung von Marmeladen und Chutneys, die sich sehr gut zu Gegrilltem machen.
Ein leichtes Erkennungsmerkmal für einen jungen knackigen Kürbis ist, wenn man die Haut des Kürbises noch leicht mit dem Fingernagel durchdrücken kann.
Lässt man ihn aber bis zum Herbst hinein auf dem Ackerboden, so wechselt die Farbe der Kürbisfrucht von Grün auf Gelb-Orange, um dann aus den Kernen des Ölkürbis das steirische Kürbiskernöl zu pressen.
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Sterz- & Polenta Kochbuch. Damit widmete er sich zwei aussagekräftigen Themen der Steiermark. Ich kenne beide Bücher in der älteren Version, mit bräunlichem Papier, einer altertümlichen Schrift und bewußt gestalteten Fettflecken, und habe besondere Schmankerl in den Buch entdeckt. Viele einfache und schnelle Gerichte, traditionelle, die schon in Vergessenheit geraten sind, aber auch moderne Ideen bringt der Autor hervor. Das Kürbis- und Kernöl-Kochbuch bei Amazon