Das steirische Volksliedwerk hat mit uns eine Auswahl an bekannten Weihnachtsliedern zusammen gestellt. Mit den Notenblättern steht einem gemeinsamen Musizieren und Singen am Weihnachtsabend nichts im Wege! Wir wünschen unseren LeserInnen schöne Weihnachten!
Stille Nacht, heilige Nacht
1816 dichtete der Hilfspriester Josef Mohr (1792–1848) den Text dieses weltberühmten Liedes, das am 24. Dezember 1818 vom Lehrer und Organisten Franz Xaver Gruber (1787–1863) für zwei Solostimmen, Chor und Gitarrenbegleitung vertont wurde. Heute werden meist nur die ersten beiden und die letzte Strophe des sechsstrophigen Originals gesungen; die Melodie wurde durch Weglassung einiger Verzierungen vereinfacht.
Es wird scho glei dumpa
Dieses Lied „Es wird scho glei dumpa“ stammt vom oberösterreichischen Geistlichen und Mundartdichter Anton Reidinger (1839–1912). Veröffentlicht wurde es in Sigmund Fellöcker Krippllied in Kripplgsangl und Kripplspiel in der oberösterreichischen Volksmundart 5, Linz 1884. Es findet sich auch in August Hofer Weihnachtslieder aus Niederösterreich in „Jahresbericht des nö. Landeslehrerseminars in Wiener Neustadt“, Wiener Neustadt [1890] und als „Christkindl-Wiegenlied“ vierstimmig mit Begleitung von Flöte, Klarinetten, Geigen, Cello und Bass in Franz Friedrich Kohl und Josef Reiter Echte Tiroler Lieder 1, Leipzig 1913. Kohl (1851–1924) vermerkte dazu, dass es ihm in dieser Form vom alten Sternsinger Eduard Strobl aus Hopfgarten im Brixental mitgeteilt wurde. Viktor Zack (1854–1939) übernahm es von Kohl, publiziert es in Alte Krippen- und Hirtenlieder, Graz 1918 und machte es dadurch in der Steiermark heimisch. Heute ist „Es wird scho glei dumpa“ in ganz Österreich bekannt.
O Jubel, o Freud
Dieses Lied wurde erstmals in einem Liedflugblatt um 1740 veröffentlicht (Volkskundemuseum Graz/Universalmuseum Joanneum, Flugblattsammlung, Inv. Nr. 12269d). Im Steirischen Volksliedarchiv sind Varianten aus Kalwang 1889, Veitsch 1907 und St. Lambrecht 1916 vorhanden. Weit verbreitet wurde das Lied zur Geburt Christi aber erst durch den Lehrer und Chorleiter Lois Steiner (1907–1989), der es im Jahre 1935 in der Probst bei St. Lambrecht aufzeichnete und in Österreichisches Liederblatt 2 [Graz 1936] veröffentlichte. Einige Jahre später fand Steiner zur selben Melodie auch einen österlichen Text.
Hiaz is der rauhe Winter då
Dieses beliebte und weit verbreitete Hirtenlied wurde in der Steiermark mehrfach aufgezeichnet. So verfügt das Steirische Volksliedarchiv über Handschriften von Viktor Zack (1854–1939) und Viktor Geramb (1884–1958) aus St. Peter ob Judenburg 1912 und aus Karchau 1914. Veröffentlicht wurde es bereits 1881 von Anton Schlossar in Deutsche Volkslieder aus Steiermark, Innsbruck 1881, sowie von Wilhelm Pailler in Weihnachtslieder aus Oberösterreich, Innsbruck 1881.
Still, still, still, weil ’s Kindlein schlafen will
Dieses beliebte und weit verbreitete Wiegenlied findet sich in Maria Vinzenz Süß Salzburgische Volks-Lieder, Salzburg 1865, und in Franz Friedrich Kohl und Josef Reiter Echte Tiroler-Lieder 1, Leipzig 1913.
Tipp: Das steirische Volksliedwerk hat im Rahmen eines musikalischen Adventkalenders auch Videos zu den Liedern veröffentlicht.
Sehr, sehr schön. Vor allem mit Text finde ich es ganz toll. Heutzutage kann fast niemand mehr die Texte jedoch die Melodie!
Wunderbar, gute Idee!
Herzlichen Dank!
Alles Gute und ein glückliches neues Jahr!
Mag. Hannes Tropper
ehem. Musiklehrer im Ferdinandeum
Hallo,
vielen Dank! Haben wir gern gemacht.
Auch Ihnen ein gutes neues Jahr!
Liebe Grüße
Christina