Die wilden Gartenkräuter, oft zu unrecht als „Unkraut“ abgestempelt sind voll mit Nährstoffen und Vitaminen. Sie wachsen ins unseren Gärten und auf Wiesen ohne unser jegliches Zutun. Die Wildkräuter sind äußerst gesund und oftmals in Vergessenheit geratene Heilkräuter. Gerade deshalb sollten sie kein Schattendasein führen. Diese drei Wildkräuter kennst du bestimmt:
- Den Löwenzahn mit seinen gelben Blütenwuschel,
- die zarten Gänseblümchen in weiß und
- die haarige Brennessel
sind Wildkräuter für Anfänger. Leicht zu erkennen und so gut wie nicht zu verwechseln.
Löwenzahn
Der gewöhnliche Löwenzahn ist überall anzutreffen. Auf Wiesen, Freiflächen, am Straßenrand, in Äckern und Gärten. Seine Ausbreitung ist kaum zu bremsen. Die gelben Blütenteppiche eine Augenweide. Auch wenn der Löwenzahn oft als Unkraut angesehen wird, er ist ein Wunderkraut. Von den Rosetten angeordneten gezahnten Blättern, über die knackigen Löwenzahnknospen bis hin zu den dottergelben Blüten kann alles für die Küche und Hausapotheke genutzt werden. Abgeblüht zu Pusteblumen finden sie dann noch immer reißenden Anklang bei Kindern.
Der Löwenzahn gehört zu den Korbblütlern und enthält Bitterstoffe, die unser wichtigstes Entgiftungsorgan: die Leber reinigen. Das Kauen auf Löwenzahnstängel regt die Gallenflüssigkeit an und stärkt das Zahnfleisch. Löwenzahn fördert den Appetit und ist harnanregend.
Löwenzahn Rezepte
- Die jungen frischen Blätter liefern den bekannten, leicht bitteren „Röhrlsalat“.
- Aus den knackigen Löwenzahnknospen lässt sich ein toller Kapern Ersatz machen. Dafür kleine Knospen (zu große werden weich) mit Salz bestreuen, 2 -3 Stunden ziehen lassen und mit Essig auffüllen. Nach Lust und Laune würzen. 4 Wochen stehen lassen. Zu einer Jause genießen!
Aus den dottergelben Löwenzahnblüten kann man süßen Sirup oder Honig sowie einen aromatischen Likör herstellen.
- Für den Löwenzahnhonig 1 Liter Wasser, 3 Handvoll Blüten und 1 Bio Zitrone langsam köcheln und über Nacht rasten lassen. Am nächsten Tag abseihen und die Löwenzahnblüten auspressen. In den Sud nun 1 Kilo Zucker geben und einige Stunden ganz leicht köcheln bis er dickflüssig ist. Den Löwenzahnhonig abfüllen. Schmackhaft im Tee und auf Brot. Als Leckerei ein Löffelchen, um den Tag zu versüßen.
- Für den süßen Löwenzahnsirup 100 g Blüten, ½ Liter Wasser, 400g Zucker, 2 Bio Orangen. Alle Zutaten zusammen kurz aufköcheln und stehen lassen. Am nächsten Tag aufkochen, abseihen, ausdrücken und heiß abfüllen. Löwenzahnsirup schmeckt lecker mit Wasser oder in einem Glas Sekt!
- Der Löwenzahnlikör schmeckt aromatisch und kurbelt nach dem Essen die Verdauung an. Er stärkt Blutgefäße und wirkt beruhigend. Dafür benötigt werden 150g Blüten, 1 Bio Zitrone, 1 Bio Orange, 150g Zucker, 1/8 L Wasser, 7cl Vodka oder Korn. Alle Zutaten in ein verschließbares Glas geben und für 4 Wochen an einen hellen Ort stellen. Den Likör filtern und abfüllen. Wer die bittere Note des Likörs nicht so mag, muss das Grüne von den Blüten entfernen!
Brennessel
Die in Büschen wachsende Brennessel ist ebenfalls beinahe überall anzutreffen. Bekannt, oft aber unbeliebt aufgrund ihrer Brennhaare, die bei Hautkontakt schmerzende Quaddeln hervorrufen. Dicke Handschuhe können beim Ernten helfen. Gesundheitlich ist die Brennessel eine richtige Nährstoffbombe. Sie entgiftet und macht regelrecht Frühlingsputz im Körper. Ein frischer Halm hat 50x mehr Eisen, 30x mehr Vitamin C, 25x mehr Magnesium, 15x mehr Natrium… als 1 Kopf Salat!
Brennesselrezepte
Verwendet werden die zarten jungen Triebe und Spitzen der Brennessel, diese sind voll mit Nährstoffen.
- Daraus lässt sich ein Brennesseltee machen. Dafür können frische Blätter oder getrocknete Blätter zum Einsatz kommen. Diese mit kochendem Wasser übergießen und rund 10 Minuten ziehen lassen.
- Auch eine Brennesselsuppe schmeckt köstlich. Zwiebel rösten, eine Einbrenn oder eine Erdäpfel klein schneiden und mit Suppe aufgießen. Die Brennesselblätter hacken, kurz in der Suppe blanchieren und mit Schlagobers aufmixen.
- Brennessel eignet sich auch hervorragend als Beigabe zum Spinat oder als reiner Brennesselspinat oder gemixt in einem Smoothie.
Gänseblümchen
Das Gänseblümchen verschönert unsere Wiesen und Gärten mit ihren zarten weiß-gelben Blüten. Auch das Gänseblümchen gehört wie der Löwenzahn zu den Korbblütern und zählt zu den bekanntesten Pflanzen in Mitteleuropa. Als große Heilerin wird sie in der Naturmedizin angesehen. Ihre Wirkung ähnelt jener von Arnika, die etwa bei Verletzungen und rheumatischen Muskel- und Gelenkbeschwerden eingesetzt wird. Gänseblümchen regen aufgrund ihrer Bitterstoffe den Stoffwechsel und die Verdauung an. Sie sind entzündungshemmend und harntreibend, somit hilfreich bei der Entgiftung und Entwässerung.
Gänseblümchen Rezepte
Verwendet werden die Blüten, die leicht nussig herb schmecken.
- Toll als essbare Dekoration im Salat oder in der Suppe.
- Mit anderen Kräuter vermischt in einem Topfenaufstrich. Für den Kräuteraufstrich Topfen mit etwas Sauerrahm, Salz und Pfeffer verrühren. Klein gehackte Kräuter und die Gänseblümchen unterrühren.
- Gemixt in einem selbstgemachten Kräutersalz. Dafür Kräuter und Blüten trocknen und mit Salz verreiben. In Gläschen abfüllen und trocken lagern.
- Versüßt zu einem Gänseblümchensirup. Dafür 2 handvoll Blüten mit einem halben Liter Wasser übergießen und über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag abseihen und mit 300g Zucker zu einem Sirup einkochen.
- Getrocknet als Gänseblümchentee für das ganze Jahr.
Tipp: Eine Gänseblümchensalbe ist ein gutes Helferlein bei kleinen Schnittwunden!
Weitere essbare Wildkräuter
- Baldrian – wirkt beruhigend, entspannend & nervenstärkend
- Bärlauch – ist blutreinigend & hilft bei Verdauungsstörungen
- Brunnenkresse – wirkt antibakteriell & beugt Krebs vor
- Giersch – ist gut für den Stoffwechsel & löst Harnsäurekristalle aus dem Körper
- Gundelrebe – regt den Stoffwechsel, leitet Schadstoffe aus & hilft bei bronchialen Erkrankungen
- Günsel – wirkt beruhigend als Einschlafhilfe & ist hilfreich bei Sodbrennen
- Himmelschlüssel – ist gut für die Atemwege, bei Husten & Bronchitis
- Huflattlich – ist sehr gut für unsere Atemwege & stärkt die Lunge
- Johanniskraut – wirkt stimmungsaufhellend & hilft bei nervlichen Leiden
- Lungenkraut – stärkt die Lunge & hilft gegen Husten
- Schafgarbe – ist ein Allheilmittel & hilfreich bei Frauenkrankheiten
- Spitzwegerich – hilft bei Husten & Lungenkrankheiten
- Taubnessel – ist belebend & eine Heilpflanze besonders für Frauen
- Veilchen – beruhigt die Nerven & bringt gute Laune
- Vogelmiere – regt den Stoffwechsel an & vertreibt die Frühjahrsmüdigkeit
- Weidenrinde – lindert Schmerz & ist entzündungshemmend
- Wiesensalbei – ist ein natürliches Antibiotikum bei Erkältung & Husten
Wichtig beim Ernten von Wildkräutern: Nimm keine Pflanzen, die direkt an der Straße oder an chemisch behandelten Böden wachsen!
Hallo tolle Kommentare hat mich sehr interessiert 😊