Wer in der intakten Natur Kraft tanken, sportlich unterwegs oder einfach beim Anblick der traumhaften glasklaren Seen, idyllischen Almgebieten oder am Berg, die Seele baumeln lassen möchte – das steirische Salzkammergut ist der perfekte Platz dafür – eine Landschaft mit tausend Gesichtern.
Das Gebiet erstreckt sich vom Pötschenpass an der Grenze zu Oberösterreich bis zur Klachauer Höhe an der Grenze zum Ennstal und besteht aus den zwei Kleinregionen Ausseerland und Hinterberger Tal. Schon von weitem sichtbar steht der isolierte Gebirgsstock der Grimming zwischen Ennstal und dem Hinterberger Tal mit seinen markanten Felswänden. Dem Hausberg vorgelagert ist der Kulm, auf dem sich die größte Naturschiflugschanze der Welt befindet.
Die Ödernalm ist eine der schönsten Almen der Welt, meinte schon Heinrich Harrer
Gegenüber dem Grimming begrüßt die Gäste die Tauplitzalm, eines der größten Hochplateaus Europas mit sechs glasklaren Seen und unzähligen bewirtschafteten Almhütten, die zu einer deftigen Bettljause einladen.
Von der Tauplitzalm zum Großsee, vorbei am Märchensee über das Öderntörl, führt ein steiler Weg bergab zur Ödernalm. Diese Almlandschaft im steirischen Salzkammergut beeindruckt vor allem durch ihre Lage: umgeben von den Gipfeln des Toten Gebirges, die sich in einem Halbkreis um die Alm schmiegen. Für den fleißigen Wanderer wartet schon in der urigen Steinbrecherhütte – das Ofenbratl.
Intakte Natur, klare Luft und eine atemberaubende Landschaft
Ein kleines, verstecktes Almparadies ist die Gnaitzalm bei Tauplitz mit ihrem beraubenden Blick auf das Dachsteinmassiv. Zu Stärkung gibt es in der Hechlhütte und der Johnsleiner-Hütte regionale Köstlichkeiten, wie das Bratlbrot, Steirerkas, Käferbohnensalat und den legendären Almkaffee. Beim Kaffeegenuss sollte man etwas vorsichtig sein, denn jeder Wirt hat sein Geheimrezept – aber immer mit genügend Alkohol.
Sehenswert beim Aufstieg ist auch die von Erzherzog Friedrich 1906 erbaute Gretlhütte. Seit zwei Jahren ein beliebtes Speiselokal mit traditioneller Küche.
Ein ausgefallener, kleiner Zwischenstopp ist der nordöstlich von Tauplitz, idyllisch im Wald gelegen, sagenumwobene „Sagtümpel“. Es handelt sich dabei um eine der in Österreich sehr selten anzutreffenden vauclusischen Riesenkarstquellen, was bedeutet, dass das Wasser aus einem tiefen Quellsee von unten emporgedrückt wird. Das Wasser der Quelle fließt zum Tauplitzer Wasserfall, der mit einer herrlichen 30 m hohen Kaskade in den Grimmingbach stürzt.
Wildleberknödel, Wildbeuschel und a Zirbenschnapserl – ein Paradies für Liebhaber der Hausmannskost
Direkt an der „schönen Seite“ des Grimmings, so wie die Hinterberger behaupten (vom Ennstal ist er laut den Einheimischen nicht so markant) befindet sich das Gasthaus Moser mit der eigenen Schnapsbrennerei. Ehrliche Küche, auch vom selbst erlegtem Wild und Schnäpse aus handverlesenen Früchten sind das Markenzeichen von Mutter und Tochter.
Eine einmalige Landschaft – wie in einem Fjord in Norwegen
Kaum eine Landschaft in Österreich verfügt über ein mannigfaltiges Seengebiet wie das Salzkammergut. Eingebettet zwischen den Ausläufern des Grimmings und dem Kemetgebirge liegt wildromantisch der Salza Stausee mit einer Länge von 5 km und mit einer 120 Meter hohen und 52 langen Staumauer. Der ideale Platz zum Baden, Boot fahren und die Seele baumeln zu lassen. Besonders im Herbst strahlt dieser „Hinterberger Fjord“ den Inbegriff der Stille aus und beeindruckt den Besucher mit einem unvergesslichen Farbenmeer.
Am Weg zurück nach Bad Mitterndorf liegt ein Park mit Marmorskulpturen. Bestückt ist der Park mit Werken von Gastkünstlern, Symposionsergebnissen, Schülerarbeiten und dem halben Lebenswerk des ansässigen Steinbildhauers Ferdinand Böhme. Inmitten eines Landschaftsschutzgebietes bewandern die Besucher diesen Skulpturenpark im Dickicht eines naturbelassenen Auwaldes. (Aktueller Hinweis der Redaktion: In einem Am Schauplatz Interview am 27. Mai erzählt der Künstler, dass die Skulpturen derzeit in Holzkisten verpackt sind um damit ein Zeichen für den Erhalt der Schönheit des Ausseerlands zu setzen)
Übrigens am Bauernmarkt in Bad Mitterndorf gibt es Steirerkrapfen mit Bohnen-Sauerkraut, eine deftige und traditionelle Speise, die sehr arbeitsaufwendig ist.
Auch die Produzenten der Rosenheimcops kennen hier die schönsten Plätze
Für eine Serie fanden sie einen besonderen Fleck in der Nähe von Bad Mitterndorf – die Singerhauserhütte. Die Jausenstation steht auf einem selten idyllischen Platz, ideal für Wanderer, Mountainbiker und Naturliebhaber. Ein besonderes Erlebnis für Groß und Klein ist dorthin eine Pferdeschlittenfahrt. Aber egal, wie man die Hütte erreicht – bei Kasnocken und Kaiserschmarrn – vereint sich Romantik und Kulinarik.
Ein einmaliges Schauspiel der Natur im Frühling
Nicht unweit vom lieblichen Ödensee mit der Kohlröserlhütte liegen Karstquellen – die Strumern. Sie sind ein Teil oder Abfluss eines Karstsystems, das unterirdisch Höhlen bildet und durch Auswaschungen bei der Schneeschmelze auf dem Dachstein Quellen erzeugt. Das Wasser sprudelt dabei scheinbar willkürlich aus dem Waldboden und verbindet sich nach einiger Zeit zu einem richtigen Fluss. Die Faszination, die in der Kombination aus Wasser und Wald liegt, wird dabei auf ganz einmalige Weise vorgeführt und schafft nicht nur meditative Momente – die Natur zeigt ihre Kraft.
Weiter der Straße nach Bad Aussee im steirischen Salzkammergut liegt auf einem vorspringenden Felsen, dicht von Wald umgeben die Gnadenkirche Maria Kumnitz. Schon zu Urzeiten pilgerten Menschen zu diesem frei in der Landschaft stehenden Hügel – heute ein Glückplatz im Ausseerland.
Bad Aussee, die Hauptstadt des Ausseerlandes und die Kurstadt
Doch nicht nur das: Bad Aussee ist der geographische Mittelpunkt von Österreich, kennzeichnend dafür ist der Mittelpunktstein im Kurpark. Die Entstehung von Bad Aussee liegt der Erbauung des Salzbergwerkes bei Altaussee und den damit verbundenen Salinen, die für den Abbau des Speisesalzes errichtet wurden, zu Grunde.
Bekannt ist Bad Aussee heute vor allem durch die Trachtenmode. Die Bad Ausseer Tracht hat eine lange Tradition. Authentisch blieb auch die Handwerkskunst in Bad Aussee, vom Hutmacher, Schneidermeister, Handdrucker und der Lebzelterei. Hier wird den Besuchern ein einzigartiger Genuss für Gaumen und Augen geboten.
Eine Bootsfahrt am Steirischen Meer entspannt Körper und Geist
Die drei Seen Grundlsee, der geschichtsträchtige Toplitzsee und der romantische Kammersee vermitteln ein Gefühl der Abgeschiedenheit aus unserer lauten Welt und geben Kraft. Die Drei-Seentour startet mit dem Motorschiff über den Grundlsee – dem steirischen Meer, dann geht es zu Fuß weiter zum geheimnisumwitterten Toplitzssee und zum Schluss mit der Plätte zum Kammersee.
Plätten sind kiellose, weitgehend kastenförmige hölzerne Arbeitsschiffe. Im Salzkammergut sind sie ein traditionsreiches Kulturgut. Mit den flachen Holzbooten wurde früher Salz oder Holz über die vielen Seen befördert. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts gleiten Plätten auch zum Vergnügen übers Wasser.
Ein kulinarisches Wanderziel ist die Fischerhütte direkt am Toplitzsee mit Fischvariation vom Saibling bis zur Reinanke.
Das Wahrzeichen im Ausserland
Der Loser mit seinem markanten, burgenartigen Gipfelaufbau ist von weiter Ferne sichtbar. Eine Panoramastraße führt bis auf 1600 Seehöhe vorbei an der ältesten Schutzhütte im Toten Gebirge – der Loserhütte. Neben der wunderbaren Panoramalage mit Blick auf den Dachstein und dem Altausseersee verwöhnt der Wirt seine Gäste mit steirische Schmankerl aus Großmutters Kochbuch. Hier ist auch der Aufgangspunkt für die Gipfelwanderung über das Loserfenster und zum „Sisi-Klettersteig“.
Nicht nur Gipfelwanderungen bietet Altaussee, sondern auch „den Berg der Schätze“. Rund 33.000 Gäste pro Jahr besuchen das Schaubergwerk im steirischen Salzkammergut. Im größten aktiven Salzbergwerk Österreichs werden pro Jahr etwa 400.000 Tonnen Salz gefördert. Seit 1147 wird Salz abgebaut, Besucher werden seit den 1920er Jahren durch das Bergwerk geführt.
Das Ausseerland im sterischen Salzkammergut besticht durch kristallklare Seen, verborgene Moore, tiefe Wälder und massive Berge und ist seit jeher ein Ort, wo die Menschen kommen, um der Hektik des Alltags zu entfliehen und die magische Anziehungskraft genießen.
Titelfoto © TVB Ausseerland – Tom Lamm