Die Tage des Advents bis zu Weihnachten sind für viele von uns mit Erinnerungen an die Kindheit geprägt. An die Großmutter, die mit ihren wunderbaren Bäckereien, Basteleien und dem Duft der Bratäpfel das Haus in eine himmlische Werkstatt verwandelte. Jedes Jahr wiederholt sich das Backen in der Adventzeit, somit gehören die Weihnachtskekse zu einem traditionellen Kulturelement unserer Gesellschaft.
Der Brauch, in der Vorweihnachtszeit haltbare Köstlichkeiten herzustellen, ist schon sehr alt: Laut heidnische-vorchristliche Überlieferung wurden in dieser Zeit große Vorräte angelegt, denn es war streng verboten in der Zeit zwischen Weihnachten und den 6. Jänner (Hl. Dreikönige) zu arbeiten. Außer das Vieh zu betreuen. Nach dem Volksglauben kämpfen von der Wintersonnenwende (21. Dezember) die alten Geister und Götter gegen den Sieg des Lichtes, bis dann in der Dreikönigsnacht ihre Macht gebrochen wird.
In der Adventzeit wurden so viele Vorräte angelegt, dass es oft noch zu Ostern die letzten Stücke gab. So haben sich besonders solche Rezepte durchgesetzt, die eine lange Haltbarkeit versprachen.
Seit wann gibt es Weihnachtskekse?
Die Ursprünge des Keksebackens sind älter als das Weihnachtsfest selbst. Schon vor Christi Geburt haben die Menschen sogenannte „Gebildbrote“ geformt. Die ersten waren die Kelten, die die Wintersonnenwende in der Nacht vom 21. auf den 22. Dezember feierten. Es waren flache Fladen aus zermahlenen Getreidekörnern und Honig. Sie sollten vor den bösen Dämonen schützen und als Opfergabe Götter und Naturgewalten gnädig stimmen.
Zur Zeit der Römer, im 3. Jahrhundert v. Chr. ist ein ist waffelartiger Bisquit, (aus dem lat. biscoctus, „zweimal gebacken“) ungesüßt und hart bekannt gewesen.
In den mittelalterlichen Klöstern wurde Weihnachtsgebäck nach alten, überlieferten Rezepten hergestellt. Es ist auch die Zeit des Christstollens, der als Symbol für das eingewickelte Jesuskind gebacken wurde.
Auch erfanden Mönche den Lebkuchen – mit Honig gesüßt, von diesem wird schon im Jahr 1300 berichtet. Die Lebkuchen, für die die Gewürze extra aus Venedig bezogen wurden, galten anfangs als Medizin. Er war aber sehr bald als Backwerk geschätzt. In späteren Jahren verzierte man den Lebkuchen mit bunten Bildern und liebvollen Sprüchen. Nach altem Glauben wurden in der Weihnachtszeit Sinnbilder aus dem Lebkuchen gebacken. Junge Frauen bekamen zu Weihnachten einen Lebkuchenmann oder ein Wickelkind aus Lebkuchen. Die Beschenke musste das Sinnbild verzehren, es sollte ihr Glück und die Erfüllung ihrer Wünsche bringen.
Heute in Vergessenheit geraten – das Störibrot
Es wurde am Thomastag, dem 21. Dezember, gebacken. Danach – so besagte der Brauch – musste das Backrohr bis zum Dreikönigstag kalt bleiben. Es ist eine Mischung aus Weizen und hellem Roggenmehl und mit Sternanis gewürzt. Mit dem Störibrot sind sehr viele Bräuche verbunden – es wird etwa traditionell am Stephanitag angeschnitten. Gibt ein unverheiratetes Mädchen einem Jungen etwa das Scherzerl des Störibrots, so bezeugt es die Heiratswilligkeit.
Mündliche Überlieferung der Rezepte
In Rezepten aus dem 15.und 16. Jahrhundert finden wir Zutaten wie Butter und Zucker. Allerdings waren zu jener Zeit Rezeptsammlungen nur selten in Umlauf, da die eigentlichen Rezepte geheim waren und nur mündlich weitergegeben wurden. Es gilt aber als erwiesen, dass Honig als Süßstoff vom Zucker (Rohrzucker), den die Kreuzfahrer von ihren Reisen mitbrachten, abgelöst wurde. Neue Gewürze wie Vanille oder Mandeln hielten in den Backstuben ebenfalls Einzug.
Vanillekipferl Rezept mit Nüssen - Mamas Weihnachtsklassiker
Zutaten
- 210 g glattes Mehl
- 180 g kalte Butter
- 70 g gemahlene Mandeln (sehr fein schmeckt halb Mandeln, halb Walnüsse)
- 50 g Staubzucker
- 2 Dotter
- 1 Prise Salz
Zubereitung
- Die trockenen Zutaten - Mehl, Nüsse, Staubzucker und eine Prise Salz - in einer Schüssel vermischen. Dotter und Butterstücke hinzugeben und rasch zu einem Teig kneten.
- Den fertigen Vanillekipferlteig zu einer Kugel formen und zugedeckt eine Stunde kühl stellen.
- Aus dem gekühlten Teig Stücke abschneiden und zu etwa 1 bis 2 cm dicke Rollen formen. Davon wiederum kleine Stücke abschneiden und Kipferl formen. -> Schau dir dazu unser Video an. 🙂
- Die Vanillekipferl auf ein befettetes oder mit Backpapier belegtes Blech legen und bei 180° im vorgeheizten Backofen ca. 10 Minuten hell backen.
- Die Vanillekipferl etwas auskühlen lassen und noch warm mit einer Mischung aus Staub- und Vanillezucker oder noch besser mit selbstgemachten Vanillezucker bestreuen.
Video
Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert zogen plötzlich neue Geräte in die Backstube ein: Teigspritzen und Ausstecher aus Blech. Neue Formen wie Herzen, Sonnen, Monde, Sterne und vieles mehr – die Kreativität hatte freien Lauf!
Ohne Vanillekipferl, Linzer Augen, Zimtsterne, Lebkuchen und Christstollen wäre Weihnachten nur halb so schön. Viele Rezepte für die Klassiker der Weihnachtsbäckerei haben sich mit der Zeit verändert. Teilweise haben sich ganz verschiedene Zubereitungsarten entwickelt – aber Weihnachten ohne Kekse geht gar nicht!
Ich mache die Kipferl ohne Eier,ein Rezept von meiner Mutter. Ein wahres steirisches Rezept. Zu empfehlen!!!💚💚💚💚💚💚💚💚
Als ehemalige Steirerin mache ich dieses Rezept immer wieder gerne und die Kipferl schmecken allen sehr gut (auch den WienerInnen) 😉
Hallo Waltraud,
vielen Dank und frohe Weihnachten!
Liebe Grüße
Christina
Hallo, ich habe das Rezept ausprobiert – sehr gut und schmeckt.
Danke LG: Petra
Hallo Petra,
Dankeschön! Auch fürs Bewerten 🙂
Liebe Grüße
Christina