Die steirische GenussRegion Pöllauer Hirschbirne g.U. darf sich seit dem 14. April 2015 mit dem EU-Herkunftsschutz „geschützte Ursprungsbezeichnung“ (Erzeugung, Verarbeitung und Herstellung eines Erzeugnisses in einem bestimmten geografischen Gebiet nach einem anerkannten und festgelegten Verfahren) versehen. Sie ist die elfte GenussRegion, der diese besondere Ehre zu Teil wird.
Seit fast 30 Jahren steht die Hirschbirne als regionales Leitprodukt im Mittelpunkt der Arbeit der Landwirte und Tourismusbetriebe im Naturpark Pöllauer Tal. Mit der international anerkannten EU-Auszeichnung wird das Alleinstellungsmerkmal der Hirschbirne jetzt noch stärker hervorgehoben und die Wettbewerbsfähigkeit des regionalen Produktes enorm gesteigert.
Pöllauer Hirschbirne das erste Produkt der Steiermark mit g.U. Auszeichnung
Während es in der Steiermark bereits zwei Produkte mit der Auszeichnung „geschützte geografische Angabe“ gibt, ist die Pöllauer Hirschbirne das erste Produkt des Bundeslandes mit der Auszeichnung g.U. Dem Team rund um Alois Wilfling vom Institut für Angewandte Ökologie und Grundlagenforschung ist es gelungen, den Auszeichnungs-Antrag in einer Rekordzeit von nur drei Jahren durchzubringen.
Die Basis für die Einreichung stellte eine Grundlagenstudie dar, die im Auftrag der „Genuss Region Österreich“ von OIKOS durchgeführt wurde. Mit dieser Studie konnte nicht nur belegt werden, dass die Hirschbirne von der fast ausgestorbenen Schneebirne abstammt, auch ihr Gesundheitswert wurde klar bestätigt.
Margareta Reichsthaler, Obfrau der „Genuss Region Österreich“, sieht mit der Auszeichnung der EU, dem Ziel von Herkunftssicherheit und Qualitätssicherung für die Produkte aus den österreichischen GenussRegionen, wieder ein Stück näher gekommen. In der GenussRegion Pöllauer Hirschbirne g.U. sei die intensive Arbeit in der vergangenen Woche belohnt worden – den VerarbeiterInnen des Leitproduktes konnte so ein Stück Wettbewerbsvorteil gesichert werden.
Bedeutung der Hirschbirne für die Wirtschaft
Die Bäume liefern pro Jahr 7.200 Tonnen Hirschbirne – dies entspricht einer Wertschöpfung von rund 7,3 Millionen Euro. Sie können bis zu 16 Meter hoch wachsen und ein Alter bis zu 200 Jahren erreichen. Nach 12 1/2 Jahren ist mit ersten Erträgen zu rechnen, erwachsene Bäume erbringen in den Vollerntejahren etwa 600 kg. Für die regionale Wirtschaft stellen die Hirschbirnbäume somit ein enormes Potenzial dar. Als einer der artenreichsten Lebensräume beheimaten die Streuobstwiesen im Pöllauer Tal zudem an die 5.000 Tier- und Pflanzenarten.
Link:
Durchführungsverordnung (EU) 2015/582 der Kommission
Foto: GRÖ/Mayer, (v.l.n.r.) Hubert Lang (Landtagsabgeordneter und Landwirt), Franz Winkler (Obmann des Vereines Herkunftsschutz Pöllauer Hirschbirne), Margareta Reichsthaler (Obfrau der GenussRegion Österreich) & Alois Pöltl (Obmann der GenussRegion Pöllauer Hirschbirne g.U.)